Eine bewohnbare „Supererde“ wurde entdeckt

Forscher des Trottier Institute for Exoplanet Studies an der Universität Montreal in Kanada gaben bekannt, dass dieser Planet mit der Bezeichnung L 98-59 f eine „Supererde“ mit einer Masse von mindestens 2,8 Erden ist.
Der Planet umkreist seinen Stern in einer nahezu kreisförmigen Umlaufbahn, die 23 Erdentage dauert, und erhält eine ähnliche Energiemenge wie die Sonne die Erde, was ihn zu einem Hauptkandidaten für potenziell bewohnbare Planeten macht.
Entdeckt durch Veränderungen in der Bewegung des Sterns
Die Entdeckung erfolgte durch eine erneute Analyse von Daten der hochempfindlichen Spektrographen HARPS und ESPRESSO der Europäischen Südsternwarte (ESO). Da L 98-59 f von der Erde aus gesehen nicht vor seinem Stern vorbeizieht, wurde seine Anwesenheit durch kleine Schwankungen in der Bewegung des Sterns erkannt.
Durch die Kombination von Daten des TESS-Satelliten der NASA und des James Webb Space Telescope (JWST) konnten die Forscher die Masse, Größe und andere grundlegende Eigenschaften aller Planeten im System bestimmen.
Laut der im Fachjournal „Earth and Planetary Astrophysics“ veröffentlichten Studie weisen auch die anderen Planeten des Systems bemerkenswerte Merkmale auf.
Der innerste Planet, L 98-59 b, ist nur 84 Prozent so groß wie die Erde und hat nur die halbe Masse. Aufgrund der Gezeiteneffekte wird angenommen, dass auf den ersten beiden Planeten vulkanische Aktivitäten möglich sind. Der dritte Planet mit seiner außergewöhnlich geringen Dichte deutet auf einen anderen Planetentyp hin, der reichlich Wasser enthalten könnte.
"SPANNEND"
„Die Entdeckung eines bewohnbaren Planeten in einem so kompakten System ist aufregend. Sie ist eine aussagekräftige Fallstudie für potenziell bewohnbare Welten um massearme Sterne“, sagte Charles Cadieux, der Hauptautor der Studie.
Die geringe Größe und die Nähe des Systems L 98-59 zur Erde bieten einen großen Vorteil für atmosphärische Studien.
Wissenschaftler hoffen, dass Teleskope wie das James Webb in der Lage sein werden, Wasserdampf, Kohlendioxid und sogar Lebenszeichen (biologische Signaturen) in der Atmosphäre von L 98-59 f zu erkennen.
ntv